SV Suddendorf-Samern

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2. Damen entscheidet Derby für sich - 3:1 Sieg beim SV Bad Bentheim am Wahlsonntag

Dieses Spiel hatte es in sich: Im unteren Drittel der Tabelle trafen vergangenen Sonntag die erste Damen des SV Bad Bentheim und die Zweitvertretung des SV SuSa aufeinander. Neben dem Punktekonto klingelte auch die Mannschaftskasse, denn die ein oder andere Strafe musste kassiert werden. SV Bentheim ist die einzige Mannschaft der Liga, die eine 9er-Mannschaft gemeldet hat. Trotz eines 13-Leute Kaders der Bentheimer am heutigen Spieltag, standen nur 18 Spielerinnen auf dem Platz. Die Verletzungsausfälle von Laura große Vennekarte (Bänderdehnung) und Kapitän Lena Heckmann (verstauchter Fuß) wurden durch die Größe des Kaders und die durchweg gute Trainingsbeteiligung gut aufgefangen. Kurios war hingegen die Aufstellung der Heimmannschaft: Torhüterin Svenja Hillmann saß auf der Bank und Lea Schultjan streifte sich das Trikot mit der Nummer Eins über.

SuSa ging sehr selbstbewusst in die Partie, denn man hatte aus dem letzten Spiel noch eine Rechnung zu begleichen. Vergangene Saison hatte der Schiedsrichter ein klares Handspiel einer Bentheimer Spielerin im Strafraum kurz vor Schluss nicht gesehen und pfiff zu einem Unentschieden ab. Ein klarer Elfmeter, der der Siegtreffer für SuSa hätte sein können, wurde verwehrt. Aber auch dieses Mal sollte der Schiedsrichter für unverständliche Blicke sorgen.

Nach Anpfiff waren es die auswärtigen aus Suddendorf, die hauptsächlich das Spiel machten. Der Ball wurde in den eigenen Reihen gehalten und man versuchte das Spiel über die Außenbahnen aufzubauen. Eileen Heidrich und Alina Winkler, gerade frisch aus der Oberligatruppe der Susaner zur zweiten Damen gestoßen, zeigten, dass sie eine große Verstärkung waren. Abwehrspielerin Alina setzte sich nahezu in jedem Zweikampf durch und allgemein ließ man hinten nichts anbrennen. Rasch machte Ronja Holthaus in der siebten Minute die Führung klar, indem sie die Unordnung der Bentheimer Abwehr ausnutzte und den Ball im Netz versenkte. Keine sieben Minuten später war es auch Holthaus, die für einen höheren Kontostand auf dem Mannschaftskonto sorgte. In einer „Diskussion“ mit dem Schiedsrichter, nach einem aus ihrer Sicht unfairen Zweikampf, zeigte der Unparteiische ihr die gelbe Karte. Dies beeindruckte die Susaner Spielerinnen aber gar nicht, sie setzten ihr dominierendes Spiel fort. In der 18. Minute war es dann Mittelfeldspielerin Eileen Heidrich, die sich auf der linken Seite gegen drei Bentheimerinnen durchsetzte und eine Flanke diagonal in die Mitte auf Höhe des Bentheimer Strafraums schlug, sodass Saskia Dove mit einem starken Schuss zum 2:0 einnetzte.

Doch nun zeigte auch Bentheim, dass sie sich nicht einfach nach zwanzig gespielten Minuten geschlagen geben. Im Alleingang ließ Franziska Dobbe die Abwehr der Schwarz-Weißen stehen und stand nur noch Torhüterin Kerstin Dove gegenüber, der sie keine Chance ließ. 2:1 lautete nun der neue Spielstand. Susa ließ sich nach der guten Anfangsphase zunehmend das Spiel aus der Hand nehmen, man fand keine Möglichkeit, den freien Raum zu nutzen und verlor die Bälle leichtfertig. Als sich vor dem Susaner Strafraum zwei Bentheimer Spielerinnen verletzten und liegen blieben, hielt Kerstin Dove den Ball in der Hand, um ihnen die Möglichkeit zu geben, wieder aufzustehen. Referee Michel-Peter Schwarze sah dies allerdings anders und entschied mit seinem Pfiff auf indirekten Freistoß im Susaner Strafraum. Kerstin hatte gegen die sechs-Sekunden-Regel verstoßen. Da sich das gesamte SuSa-Team im Strafraum aufbaute, wurde der gut platzierte Schuss von Dana Schultjan abgefangen – es wirkte nahezu wie eine Trotzreaktion. Kurz vor dem Seitenwechsel setzte Verena Demer zum Dríbbling vor dem gegnerischen Strafraum an, kam zum Abschluss und erhöhte damit die Führung in der 41. Minute auf ein 3:1.

Das warme Wetter und die weiten Laufwege – es standen ja immerhin vier Leute weniger auf dem Platz – machte beiden Mannschaften zu schaffen, denn die Kräfte schwanden. Viele Wechsel prägten das Spiel. SuSa war nach wie vor klar die bessere Mannschaft, scheiterte aber des Öfteren am Torabschluss. Hermann Kunk, Trainer der letzten beiden Spielzeiten der zweiten Damen, hatte sich neben Michael Rubart platziert und kommentierte lautstark mit „Aus!“ eine erneute Fehlentscheidung des Referees. Pech für Rubart, dass er heute morgen unbewusst farblich die gleiche Kleidung wie Hermann gewählt hatte, beide trugen Jeans und ein blaues Shirt - Schwarze verwies den Co-Trainer vom Platz! Dabei hatte sich doch Kunk geäußert (Wir fordern an dieser Stelle auch noch einmal unsere mehr als verdiente Kiste ein)! Erklärungsversuche der Bank und von Hermann blieben ungehört vom Schiri, Michael musste sich das Spiel hinter dem Zaun anschauen. Nur wenige Minuten später entschied der Schiedsrichter aus Sicht der Susaner erneut falsch. Janina Beckmann versuchte einen Bentheimer Angriff zu unterbinden, traf das runde Leder aber nicht richtig und fälschte den Ball ab, direkt in die Arme von Torhüterin Kerstin. Schwarze entschied erneut auf indirekten Freistoß im Strafraum der zweiten Damen. „Wie beim letzten Mal“ – ertönte es von der Bank der Susaner. In der Tat, SuSa fuhr ein Bollwerk im eigenen Strafraum auf und ließ der Freistoßschützin der Burgstadt keine Chance. Das Nerven aufreibende Spiel neigte sich dem Ende, immer mehr Pässe verloren sich im Niemandsland und beiden Mannschaften gingen sowohl die Puste als auch die Ideen aus. In der 83. Minute holte sich dann noch Julia Bremmer für ihren ruppigen Umgang mit ihrer Gegenspielerin eine gelbe Verwarnung ab.

Hochverdient nahmen die Susaner die drei Punkte mit nach Hause und festigen so den neunten Platz. Kommendes Wochenende ist die zweite Damen spielfrei, am 26. Oktober treten sie dann gegen des TSV-Georgsdorf in Samern an.